Heinz Ohff – Der grüne Fürst

Fürst von Pückler-Muskau: „Einmal erlaubte ich mir den unbesonnenen Scherz, hinter dem Grafen H…, um ihn zu erschrecken, eine Pistole durch die Stubentüre abzuschießen. Als er abgereist war und der Wirt den Schuss in der Türe sah, war ich so schwach, aus Scheu vor Bezahlung die Schuld auf den Entfernten zu schieben, der sich jetzt im wahrsten Sinne des Wortes weit vom Schuss befand. Einsames Nachdenken ließ mich indes bald bittere Betrachtungen über meinen Egoismus anstellen. Ich ließ den Wirt rufen, sagte ihm, dass ich an der Zerstörung seiner Türe schuld sei, und bezahlte die Rechnung dafür als gerechte Strafe meines Fehlers. Ach! Wann werde ich endlich mit ergebener Sanftmut die Stufe edler Humanität betreten, wo Ruhe und Zufriedenheit mich in ihren stillen Tempel aufnehmen werden.“ (Deutschlandfunk)

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Buch der Woche: Reinhild Bönke – Die Lust am Unheimlichen

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Sind Erzählungen von E.T.A. Hoffmann oder E.A. Poe, sind Geschichten von Vampiren, Werwölfen und Spukhäusern nur etwas für kindliche Gemüter? Im Bereich der unheimlich-phantastischen Literatur gibt es neben Trivialem und Populärem Weltliterarisches, und die Übergänge sind oft fließend. Die Germanistin und Anglistin Reinhild Böhnke führt den Leser durch die Zeiten von der Französischen Revolution bis zum Wirtschaftswunder und durch Länder und Kontinente. Dabei wird deutlich, dass phantastische Literatur eng mit gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen verbunden war und ist. – Dichter verleihen ihrem Unbehagen an der Zeit Ausdruck, indem sie durch Risse in der Alltagswelt den eisigen Hauch tiefer Verunsicherung dringen lassen. Mit phantastischer Aggression bekämpfen sie soziale Ungerechtigkeit und sorgen für atemlose Spannung und lustvollen Schauder.  (Buchbewegt-Leipzig)

PARADOX 17 — Armin Nassehi: „Die sieben Paradoxien moderner Gesellschaften“

PAЯADOX — Stuttgarter Dialog über Wirtschaft und Gesellschaft.

PAЯADOX nimmt eine Gegenwart ins Visier, deren Leitbegriffe wie Wachstum, Wohlstand oder Fortschritt widersprüchlich (paradox) geworden sind.
Anstatt diese Widersprüchlichkeit zu verdrängen, wird sie als zentrales Phänomen unserer Zeit betrachtet. Ein solcher Perspektivenwechsel ist keine intellektuelle Spielerei, sondern verändert die Praxis grundlegend: Widersprüchlichkeit wird nicht länger als etwas Schicksalhaftes begriffen, sondern selbst ins Bewusstsein gerückt und somit zu etwas Gestaltbarem.
So kommen Möglichkeiten in den Blick, die man vorher nicht als solche erkennen konnte. Widersprüche erscheinen nicht bloß als Einschränkung, sondern als Ansporn, um Neues zu schaffen.

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Buch der Woche: Paul Ricoeur & Emmanuel Macron – Der Philosoph und der Präsident

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Ist es möglich, philosophische und politische Praxis wirkungsvoll zu verbinden? Diese Frage stellt François Dosse anhand der freundschaftlichen und intellektuellen Beziehung zwischen dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem 2005 verstorbenen Philosophen Paul Ricœur. Macron, der Ende der 90er Jahre Ricœurs Assistent war, hat sich später zu verschiedenen Anlässen – Erinnerungskultur, Demokratie, Europa, Dialog und Solidarität in der Gesellschaft – auf seine Lektüren von Ricœurs Werk und dessen Konzept des fähigen Menschen berufen. (TURIA + KANT)

Wozu Systemtheorie und Niklas Luhmann? (SoWi-Stammtisch #08)

00:23 Begrüßung
07:22 Wirkungslosigkeit von Kritik
30:02 Warum Systemtheorie
34:12 Wo ist der Wissenschaftsdiskurs?
40:50 Theorie vs Empirie
42:29 Kritik an Karl Popper
49:30 Gründe gegen Systemtheorie?
1:09:11 Luhmann verunsichert
1:15:22 Luhmanns Schreibstil
1:18:11 Wer kann Systemtheorie?
1:23:41 Subjekt-Objekt-Trennung
1:34:58 Psychische Systeme
1:36:25 Wie empirisch ist Systemtheorie?
1:41:11 Kritik an Luhmannisten
1:44:48 Und wieder Empirieprobleme
1:51:34 Luhmann früher und heute
1:57:38 Eine Luhmann-Renaissance
2:07:56 Berufliche Verwendung
2:18:01 Verabschiedung

Niklas Luhmann war einer der herausragenden deutschen Soziologen des 20. Jahrhunderts. Seine Systemtheorie erhebt den Anspruch, Gesellschaft umfassend zu beschreiben. So reizvoll das auch klingen mag, so schwierig erscheint der Zugang zu seinem Denken. Wie er selbst sagte, muss schon viel passieren, damit man sich mit Systemtheorie beschäftigt. Angesichts begrifflicher Konzepte wie Autopoiesis, Erwartungserwartungen, strukturelle Kopplung etc. stellt sich die Frage, ob sich die Beschäftigung mit der Theorie überhaupt lohnt. Der Systemtheoretiker und „selbsternannte soziologische Scharlatan“ Klaus Kusanowsky (https://twitter.com/kusanowsky) erklärt uns Lohn und Reiz des Luhmannschen Blicks zweiter Ordnung.

Kanal von Klaus Kusanowsky: https://www.youtube.com/user/kusanowsky

Musik:
“Off to Osaka”
Kevin MacLeod
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Pierre Bourdieu – Die feinen Unterschiede

Dokumentation des Hessischen Rundfunks vom 3.11.1983 über den französischen Sozialphilosophen Pierre Bourdieu (+ 2002).
Bourdieus Analyse des kulturellen Konsums und des Kunstgeschmacks der Ober-, Mittel- und „Volksklasse“ (classe populaire) ist trotz der Anforderungen, die sie stellt, für alle von Interesse, die ihre eigenen, meist als selbstverständlich aufgefassten kulturellen Vorlieben und Praktiken überprüfen möchten. Der Reiz seiner Theorie liegt darin, dass er strikt phänomenologisch vorgeht und immer im Kontakt zum konkreten Alltag bleibt. Besonders charmant ist Bourdieus Hommage an sein großes Vorbild Norbert Elias und dessen „Prozess der Zivilisation“.

Vera F. Birkenbihl – Humor in unserem Leben

Gehirn-gerechte Einführung in die Gelotologie (Wissenschaft vom Gelächter) Oder: Die Rolle von Humor in unserem Leben. Gehirn-gerechte Einführung in die Wissenschaft der Gelotologie: Insider wissen, dass Vera F. Birkenbihl seit Jahren in ihrem November-Happening an der TU in München einen nagelneuen Vortrag hält und ihre ca. 1000 Hörer gehirn-gerecht in ein Wissensgebiet einführt, das eigentlich als trocken oder besonders schwierig verschrien ist. So auch diesmal Stichpunkte aus dem Inhalt: — Witze beurteilen als Strategie zur besseren a) Selbst-Erkenntnis: wenn wir erkennen, worüber wir besonders laut/herzlich lachen und b) Menschenkenntnis: wenn wir lernen, worüber jemand lacht. In beiden Fällen können wir viel über uns/ihn lernen — das MUROH-Prinzip (mit Samariter-Effekt) — das psychologische schwarze Loch als Metapher für a) die Pointe eines Witzes, der uns lachen macht und für b) die Bisoziation (nach Arthur KOESTLER), die sowohl für Humor als auch für Kreativität extrem wichtig ist. — unsere Humor-Fähigkeit (5 Stufen), durch die Humor zum großartigen Anti-Streß-Mittel für uns werden kann (das überdies unser Immun-System stärkt!)