Bundestagswahl – die Top 10 Wahlbezirke 2005


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    Die Top 10 Wahlbezirke der Bundestagswahl 2005

Nicht überall in Deutschland scheint mangelnde Wahlbegeisterung ein Problem zu sein. Es gibt bzw. es gab Wahlbezirke, die sich durch eine erfreulich hohe Wahlbeteiligung auszeichnen. Die Top 10 sind sind hier einmal aufgeführt.

Viel gemeinsam haben sie nicht. Die Hälfte der Bezirke hat einen überdurchschnittlich hohen Anteil von Bürgern mit hoher Schulbildung, es gibt aber auch Bezirke, mit unter dem bundesweiten Durschnitt von 24,0% liegen (St. Wendel, Hannover-Land II und Roth). Die meisten Bezirke haben nur eine geringe Anzahl Beschäftigter in der Landwirtschaft, Coesfeld-Steinfurt II hat aber doppelt so viele wie der Bundesdurchschnitt.
Einige Bezirke haben eine auffallend  niedrige Arbeitslosenquote (München-Land 5,2% und Main-Taunus 5,3%) Hannover-Land II mit überdurchschnittlichen 11,9% und vor allem Berlin-Steglitz – Zehlendorf mit 19,2% sind aber auch vertreten.
Auch politisch gibt es wenig verwertbares, sechs mal gewann die CDU/CSU, vier mal die SPD. Aber schaut selbst.

1. Berlin-Steglitz – Zehlendorf

Berlin-Steglitz – Zehlendorf hatte bei der Bundestagswahl 2005 eine Wahlbeteiligung von 83.6% und lag damit auf Platz 1 der Wahlkreise mit der höchtsten Wahlbeteiligung.

Ergebnis:
CDU: 32,0% (Karl-Georg Wellmann)
SPD: 30,4%
Die Grünen: 15,9%
FDP: 12,9%
Die Linke: 5,2%

  • Die Arbeitslosenquote lag bei 11,7% (2003).
  • 6,8% der Bevölkerung waren zwischen 18-25 Jahren
  • 10,4% der Bevölkerung hatten keinen Schulabschluss.
  • 45,2% der Bevölkerung waren Schulabgänger mit allg. Hochschulreife.
  • 0,5% der Bevölkerung arbeiteten in der Landwirtschaft.

2. München-Land

München-Land hatte bei der Bundestagswahl 2005 eine Wahlbeteiligung von 83.5% und lag damit auf Platz 2 der Wahlkreise mit der höchtsten Wahlbeteiligung.

Ergebnis:
CSU: 54,1% (Georg Fahrenschon)
SPD:  25,0% (Otto Schily ehem. Bundesinnenminister)
Die Grünen: 11,3%
FDP:  7,0%
Die Linke: 0,7%

  • Die Arbeitslosenquote lag bei 5,2%.
  • 7,3% der Bevölkerung waren zwischen 18-25 Jahren
  • 6,1% der Bevölkerung hatten keinen Schulabschluss.
  • 38,4% der Bevölkerung waren Schulabgänger mit allg. Hochschulreife.
  • 0,7% der Bevölkerung arbeiteten in der Landwirtschaft.

3. Main Taunus

Main Taunus hatte bei der Bundestagswahl 2005 eine Wahlbeteiligung von 83.3% und lag damit auf Platz 3 der Wahlkreise mit der höchtsten Wahlbeteiligung.

Ergebnis:
CDU: 43,0% (Heinz Riesenhuber ehem. Bundesminister für Forschung und Technologie)
SPD: 31,3%
Die Grünen: 11,6%
FDP: 10,8%
Die Linke: 1,0%

  • Die Arbeitslosenquote lag bei 5,3%.
  • 6,6% der Bevölkerung waren zwischen 18-25 Jahren
  • 8,2% der Bevölkerung hatten keinen Schulabschluss.
  • 26.3% der Bevölkerung waren Schulabgänger mit allg. Hochschulreife.
  • 0,6% der Bevölkerung arbeiteten in der Landwirtschaft.

4. Coesfeld – Steinfurt II

Coesfeld – Steinfurt hatte bei der Bundestagswahl 2005 eine Wahlbeteiligung von 83.1% und lag damit auf Platz 4 der Wahlkreise mit der höchtsten Wahlbeteiligung.

Ergebnis:
CDU: 44,6% (Karl Schiewerling)
SPD: 34,1%
Die Grünen: 8,0%
FDP: 10,9%
Die Linke: 0,7%

  • Die Arbeitslosenquote lag bei 7,9%.
  • 8,0% der Bevölkerung waren zwischen 18-25 Jahren
  • 4,3% der Bevölkerung hatten keinen Schulabschluss.
  • 25,4% der Bevölkerung waren Schulabgänger mit allg. Hochschulreife.
  • 2,4% der Bevölkerung arbeiteten in der Landwirtschaft.

5. Münster

Münster hatte bei der Bundestagswahl 2005 eine Wahlbeteiligung von 83.0% und lag damit auf Platz 5 der Wahlkreise mit der höchtsten Wahlbeteiligung.

Ergebnis:
SPD:  36,2% (Christoph Strässer)
CDU: 34,3%
Die Grünen: 15,6%
FDP: 11,3%
Die Linke: 1,4%

  • Die Arbeitslosenquote lag bei 9,3%.
  • 9,5% der Bevölkerung waren zwischen 18-25 Jahren
  • 6,0% der Bevölkerung hatten keinen Schulabschluss.
  • 39,4% der Bevölkerung waren Schulabgänger mit allg. Hochschulreife.
  • 1,0% der Bevölkerung arbeiteten in der Landwirtschaft.

6. Hamburg Nord

Hamburg Nord hatte bei der Bundestagswahl 2005 eine Wahlbeteiligung von 82.9% und lag damit zusammen mit dem Rheinisch-Bergischen Kreis auf Platz 6 der Wahlkreise mit der höchtsten Wahlbeteiligung.

Ergebnis:
SPD: 35,1% (Christian Carstensen)
CDU: 32,2%
Grüne/GAL: 15,7%
FDP: 10,8%
Die Linke: 4,8%

  • Die Arbeitslosenquote lag bei 10.9%.
  • 8,1% der Bevölkerung waren zwischen 18-25 Jahren
  • 11,7% der Bevölkerung hatten keinen Schulabschluss.
  • 32.4% der Bevölkerung waren Schulabgänger mit allg. Hochschulreife.
  • 0,4% der Bevölkerung arbeiteten in der Landwirtschaft.

6. Rheinisch-Bergischer Kreis

Der Rheinisch-Bergische Kreis hatte bei der Bundestagswahl 2005 eine Wahlbeteiligung von 82.9% und lag damit zusammen mit Hamburg Nord auf Platz 6 der Wahlkreise mit der höchtsten Wahlbeteiligung.

Ergebnis:
CDU: 37,0% (Holger Müller)
SPD: 33,6%
B90/Grüne: 8,8%
FDP: 14,1%
Die Linke: 4,1%

  • Die Arbeitslosenquote lag bei 9,5%.
  • 6,8% der Bevölkerung waren zwischen 18-25 Jahren
  • 4,0% der Bevölkerung hatten keinen Schulabschluss.
  • 30,4% der Bevölkerung waren Schulabgänger mit allg. Hochschulreife.
  • 1,1% der Bevölkerung arbeiteten in der Landwirtschaft.

8. St. Wendel

St. Wendel hatte bei der Bundestagswahl 2005 eine Wahlbeteiligung von 82.3% und lag damit  auf Platz 8 der Wahlkreise mit der höchtsten Wahlbeteiligung.

Ergebnis:
SPD: 45,8%  (Rainer Tabillion)
CDU: 38,3%
B90/Grüne: 5,7%
FDP: 5,6%
Die Linke: 1,1%

  • Die Arbeitslosenquote lag bei 9,7%.
  • 7,6% der Bevölkerung waren zwischen 18-25 Jahren
  • 10,3% der Bevölkerung hatten keinen Schulabschluss.
  • 18,0% der Bevölkerung waren Schulabgänger mit allg. Hochschulreife.
  • 0,6% der Bevölkerung arbeiteten in der Landwirtschaft.

9. Hannover-Land II

Hannover-Land II hatte bei der Bundestagswahl 2005 eine Wahlbeteiligung von 82.1% und lag damit zusammen mit Roth auf Platz 9 der Wahlkreise mit der höchtsten Wahlbeteiligung.

Ergebnis:
SPD: 46,8%  (Matthias Miersch)
CDU: 30,4%
B90/Grüne: 7,8%
FDP: 8,6%
Die Linke: 3,7%

  • Die Arbeitslosenquote lag bei 11,6%.
  • 7,1% der Bevölkerung waren zwischen 18-25 Jahren
  • 8,7% der Bevölkerung hatten keinen Schulabschluss.
  • 23,0% der Bevölkerung waren Schulabgänger mit allg. Hochschulreife.
  • 0,6% der Bevölkerung arbeiteten in der Landwirtschaft.

9. Roth

Roth hatte bei der Bundestagswahl 2005 eine Wahlbeteiligung von 82.1% und lag damit zusammen mit Hannover-Land II auf Platz 9 der Wahlkreise mit der höchtsten Wahlbeteiligung.

Ergebnis:
CSU: 45,3% (Marlene Mortler)
SPD: 32,0%
B90/Grüne: 7,4%
FDP:  7,9%
Die Linke: 3,5%

  • Die Arbeitslosenquote lag bei 7,6%.
  • 7,3% der Bevölkerung waren zwischen 18-25 Jahren
  • 8,8% der Bevölkerung hatten keinen Schulabschluss.
  • 18,1% der Bevölkerung waren Schulabgänger mit allg. Hochschulreife.
  • 0,8% der Bevölkerung arbeiteten in der Landwirtschaft.

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Wahlschlepper in der Geschichte

Wahlschlepper ist ein umgangsprachlicher Begriff. Als Wahlschlepper wurde Menschen bezeichnet, die mal mit mehr, mal mit weniger Einsatz von Druck oder Gewalt versucht haben, Wähler zur Stimmabgabe für eine besitmmte Partei zu bewegen. Der Begriff ist in Deutschland ebenso bekannt, wie in den USA.

In den USA soll Edgar Allan Poe Opfer von Wahlschlepper geworden sein. Zu Poes Zeiten war es durchaus üblich, dass Banden Wähler mit Alkohol abfüllten und an die Wahlurne zerrten, wo sie dann – auch mehrmals – ihr Kreuz für die gewünschten Kandidaten machen mussten.

Auch im Deutschland des frühen zwanzigsten Jahrhunderts waren Wahlschlepper üblich, um an Stimmen zu gelangen. Schon vor der Weimarer Republik wurden Wahlschlepper eingesetzt. So zum Beispiel Dr. jur. Reinhold Maier, der sich vor dem 1. Weltkrieg „seine ersten politischen Sporen“ als Wahlschepper verdiente, 1939 nach England floh und 1945 von dem Amerikaner als erste Ministerpräsident von Baden Württemberg eingesetzt wurde.

Wahlschlepper gehörten im Nationalsozialismus wie in der DDR zum Wahlalltag. Sie hatten sicherzustellen, dass zum einen ausreichend Bürger zur Wahl gingen, zum anderen die NSDAP und die SED die nötigen erwünschten Ergebnisse erzielten.

In den USA fand man Mitte des letzten Jahrhunderts Wahlschlepper bei den sogenannten „Dritten Parteien“ – kleinere Parteien, die gegen die Republikaner und Demokraten antraten . Sie gehörten zu den „Parteimaschinen“ gut positionierter „Bosse“ in der Verwaltung, die mit der Vergabe von Jobs die Loyalität ihrer „Wähler“ sicherten.

So hatte die sogenannte Tweed-Maschine in New York City etwa 12 000 Anhänger in städtischen Ämtern untergebracht, allein knapp 900 in der Marktüberwachungsbehörde, von denen allerdings in Wahlkampfzeiten nur etwa 40 an ihrem Arbeitsplatz anwesend waren. Die anderen arbeiteten als Wahlschlepper, sorgten auf jeden Fall dafür, daß das Wahlergebnis am Wahlabend „stimmte“. (Die Welt)

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