Deutschland gewinnt auch am Mittwoch in Stuttgart gegen Ungarn in einem verdammt spannenden Match 2:0. Und ich wäre ja kein echter deutscher Kartoffelkopp, wenn ich nicht was zu meckern hätte. Zudem komme ich aus Lippstadt, was meine westfälische Bräsigkeit mit dem zackigen Bürokratie-Perfektionismus eines Preußen vereint. Deutsch as deutsch as I can, könnte man sagen. Aber kommen wir zurück zu allem, was wieder mal schief lief, wenn die deutsche Fußball Nationalmannschaft (Doooooiiiitschlaaaaaand!!!!) der Herren spielt. Und ich meine nicht auf dem Platz. Das fand ich großartig. Was für ein tolles Spiel und großartige Tore. Leider nicht von richtigen Kartoffelköppen, sondern diesen „Anderen“. Musiala und Gün-do-gan. Echt jetzt, geht´s noch? So hörte ich auch im Fernsehen den Satz: „Das hätte man dem Gündogan ja gar nicht zugetraut.“ Subtext für den dummen deutschen Fußballfan, der mehr „Weiße“ in der Nationalmannschaft (Doooooiiiitschlaaaaaand!!!!) haben möchte : „Das ist doch ein Gastarbeiter-Türke, dass der so toll Fußball spielt, was für eine Überraschung!“
Offentlich rechtlicher Rechtsausleger ARD
Die ARD hat doch schon den für die national-populistische Unterwanderung des deutschen Mainstreams verantwortlichen rechtsaußen Spaßkasper Dieter Nuhr. Von Linksaußen greifen nicht weniger dumm-populistische Dokuformate wie zum Beispiel „Einigkeit und Recht und Vielfalt“ an. Muss Bommes das dann auch noch offen nach einem Spiel in die Wohnzimmersofas posaunen? Dass Nuhr ein platter Rechts-Populist ist, muss nicht länger erörtert werden. Das eine ARD-Doku „Einigkeit und Recht und Vielfalt“ ernsthaft fragt, „Fänden Sie es besser, wenn wieder mehr weiße Spieler in der deutschen Nationalmannschaft spielen würden?“ ist aber auch nicht besser. Im Text zur Doku schreibt die ARD gleich selbst: „ARD-Doku offenbart Rassismus gegen deutsche Nationalspieler“.
Das der Hans-Dampf-in-allen-Talkshows und Salonsoziologe Harald Welser gleich meint (übringens auch in der ARD/SWR), „Das Problem wird nicht kleiner, wenn man es nicht zur Kenntnis nimmt“, macht die Sache nicht besser, zeigt nämlich hervorragend, das Denkproblem in Doooooiiiitschlaaaaaand!!!! (nicht die Nationalmannschaft).
Die Frage ist dumm, da Sie rassische Kategorisierungen verstärkt und Ungleichheiten betont. Sie setzt „weiße“ Spieler als Norm oder Ideal, was die Idee einer weißen Überlegenheit oder eines weißen Standards in der Gesellschaft widerspiegelt. Darüber hinaus trägt sie zur Normalisierung von Weißsein als Standard bei und wirkt damit auf subtile Weise machterhaltend, indem sie bestimmte Vorstellungen und Normen über „Doooooiiiitschsein“ und Zugehörigkeit reproduziert.
Pep Guardiola über Ilkay Gündogan: „Ich bin verheiratet aber ich bete Gündogan an!“
Doch nun zurück zu İlkay Gündoğan, dem 34-jährigen Gelsenkirchener, der 188 Spiele unter Pep Guardiola bei Manchester City spielte und dabei 44 Tore schoss. Seit 2023 spielt er beim FC Barcelona und hat in 36 Spielen 5 Tore geschossen.
İlkay Gündoğan war Champions-League-Sieger (2023), 5x Meister in der Premier League (2018, 2019, 2021, 2022, 2023), 4x Ligapokalsieger (2018, 2019, 2020, 2021), 2x Supercupsieger (2018, 2019) und – huch – Deutschlands Fußballer des Jahres 2023. Wahrlich, wer hätte das gedacht, dass der İlkay das kann.
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