Hallo liebe Sportfreunde an den Radiogeräten,
und weiter dreht sich das Karussell der Überraschungen. Wer hätte das für möglich gehalten,
Marokko schießt sich selbst um den verdienten Punkt, Frankreich hat mehr Glück als Baguette und Argentinien, naja, ist halt Argentinien. Über König Ronaldo VII. wurde ja bereits ausreichend berichtet.
Das die disziplinierten Nigerianer gegen Kroatien verloren haben, lag übrigens nur an den Kormoranen und wehe hier behauptet jemand etwas anderes!!!
Blicken wir nach vorn.
Heute eröffnet Costa Rica gegen Serbien das Festival der Diktatoren, Korruption und Ausbeutung. In Samara, sechstgrößte Stadt Russland – idyllisch an der Wolga gelegen, treffen mit Keylor Navas (32/Torwart/Real Madrid) und Nemanja Matic (30/Mittelfeld/ManU) zwei weniger beachtete Spieler aus Spitzenmannschaften aufeinander. Beide spielen meistens ein 5-4-1, wobei Costa Rica vermutlich ähnlich mauern wird, wie die Spielzerstörer aus Island.
Danach folgt um 17:00 dann das Spitzenspiel des heutigen Tages. Deutschland gegen Mexiko, oder wie Jogi es nennt, 8 Verrückte, die nach vorne Stürmen und Unruhe stiften. Vor einem Jahr hat Deutschlands B-Nationalmannschaft 4:1 im Halbfinale des Confed Cups gegen Mexiko gewonnen. Ob die Angelegenheit erneut so leicht dürfte davon abhängen, wie gut Hriving Lozano (23/Angriff/PSV Eindhoven) ins Szene gesetzt wird oder Toni Kroos (27/Mittelfeld/Real Madrid) bzw. Joshua Kimmich (23/Abwehr/Bayern München) ihre Aufgaben erfüllen.
Um 20:00 treffen Brasilien und die Schweiz in Rostow am Don aufeinander. Nah an der ostukrainischen Krisenregion gelegen könnten viele russische Soldaten – die ja eigentlich gar nicht in der Region sind – den freien Sonntag nutzen und ein bisschen Abstand nehmen, vom blutigen Kämpfen in der ukrainischen Pampa. Die Eidgenossen wird das vermutlich wenig jucken. Ob jedoch die Jungs um Stephan Lichtsteiner (34/Abwehr/Juventus) den Mannen neben Neymar (26/Angriff/PSG) ebenfalls ein so legendäres 7:1 einbrocken wie Jogis Jungs vor vier Jahren, bleibt abzuwarten.
Am Dienstag geht es dann zunächst nach Nischni Nowgorod, in die fünftgrößte russische Stadt kommt man, wenn man von Moskau über die M7 stramm nach Osten fährt. Die Strecke erinnert ein bisschen an die Reise von Hobbingen nach Bree, an der Brandywein Brücke liegt dann Nischni Nowgorod, nur das der Brandywein hier wolga heißt. Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, richtig. Von Moskau sind es knapp 4 Stunden mit dem Zug oder 430km mit dem Auto, nach Samara, südöstlich von Nischni Nowgorod sind es übrigens 676 Kilometer, was bei russischen Verkehrsbedingungen etwa 9 1/2 Stunden Fahrt bedeutet.
Hier treffen die nächsten Deutschen Gegner gegeneinander an, Schweden und Südkorea. Wenn Emil Forsberg (27/Angriff/RB Leipzig) ähnlich erfolgreich stürmt wie in Leipzig (2 Tor/1 Assist), dürfte es für Südkorea sogar die Chance auf drei Punkte geben, zumindest wenn Son Heung Min (26/Angriff/Tottemham) seine Leistung aus der Premier League mit 12 Toren und 6 Assists wiederholt.
Weiter geht es um 17:00 an den Ballermann des Schwarzen Meeres, in den Sommerurlaubsort Sotschi. Der Winterolympia-Austragungsort an der russischen Riviera zählt mit 340.000 Orten eher zu den kleineren Städten und auch – erst 1838 gegründet – zu den jüngsten in Russland. Jogi hat es hier letztes Jahr beim Confed-Cup gefallen, ob es Belgien und Panama genauso geht dürfte nicht unerheblich von Kevin de Bruyne (27/Mittelfeld/ManCity) und Luis Tejada (36/Angriff/Cesar Vallejo) liegen. Für Niko Kovac ist Belgien einer der Geheimfavoriten, was Belgien allerdings schon seit acht Jahren ist und man darf sicherlich fragen, wie lange sie ihre Favoritenqualitäten noch geheim halten wollen. Trotzdem sollte jeder Tipp unter 5:0 untertrieben sein. Panama könnte noch schlechter sein als Saudi-Arabien.
In Wolgograd endet der Montag mit den Acht-Uhr-Spiel Tunesien gegen England. Aus der Afrikameistermannschaft 2004 dürfte es kaum ein Spieler nach Russland geschaft haben, daher sollte der 21. der FIFA Weltrangliste auch für England schlagbar sein. Harry Kane (25/Angriff/Tottenham) ist nur einer der Jungen aus dem WM-Team mit der drittjüngsten Mannschaft. Vermutlich werden Wahbi Khazri (27/Mittelfeld/Stade Rennais) allerdings nicht mit Erfahrung dagegenhalten können. Sie sind die viertjüngste Mannschaft, und haben zudem keinen Spieler aus einer europäischen Spitzenmannschaft, England hat 13.
Am Dienstag ist dann erstmal Ruhetag. Wer will kann sich natürlich die Spiele Kolumbien gegen Japan (14:00) und den Knaller Polen gegen den Senegal anschauen (17:00).
Kolumbien kann zwar nicht mehr mit dem Rasta-Blondschopf Valderama auftrumpfen, hat mit James Rodriguez (27/Mittelfeld/Bayern) aber einen der Gewinner des Trainerwechsels bei den Bayern in seinen Reihen. Ob die Leihgabe von Real Madrid punkten kann hängt nicht unerheblich von Makoto Hasebe (34/Mittelfeld/Frankfurt) ab und wie viel Raum seine Mannschaft den Kolumbianern gibt.
Die Mannschaft des bekennenden Fussballsöldners Robert Lewandowski (30/Angriff/Bayern) Polen trifft anschließend in Moskau auf den Senegal. Die haben mit Sadio Mane einen Stürmer vom Champions-League-Sieger der Herzen (26/Angriff/Liverpool).
Um 19:45 heißt es dann, schnell die Tipps prüfen, um 20:00 beginnt der neue Spieltag mit Russland gegen Ägypten, doch davon später mehr
Beste Grüße aus der Kommentatoren Kabine
Euer Sepp Beckenbreitner
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