Die Rechtfertigung Gottes (Leibniz)

1710 schrieb der Philosoph Leibniz seine „Abhandlung zur Rechtfertigung Gottes“. Leibniz behaupt darin, dass wir in der besten aller Welten leben. Er begründet diese Annahme wie folgt:

Obwohl wir in einer Welt voller Leid und Schmerz sowie Ausbeutung und Unterdrückung Leben, muss dies die beste mögliche Welt sein:

„Weil Gott alles weiß, muss er die beste aller Welten kennen; weil er alles kann, liegt es in seiner Macht, sie einzurichten; und weil Gott gütig ist, tut er dies auch!“ (vgl. Gerhard Schulze, Die beste aller Welten, München 2003, S.11)

Demnach – weil Gott uns liebt, er weiß was gut ist und er alles managen kann – hat er für uns nur das Beste geschaffen: unser Welt.
Klingt für mich ein bißchen, wie ziemlich garstiger Zynismus , oder? Nach Rom, der Christenheit, der spanischen Eroberung, dem Dreiecks-Handel, Armenien, 1933-1945, Stalin, Mao, Pol Pot, Ruanda, to name but a view, möchte ich eigentlich nicht wissen, was dabei rauskommt, wenn der alte Mann mal nicht das Beste will…

Vielleicht sollte ich mal mit Herrn Ratzinger darüber sprechen, er könnte dieses verrückte Bild sicherlich gerade rücken!