INGLOURIOUS BASTERDS – man darf gespannt sein

Bald ist es soweit, Inglourious Basterds kommt am 20. August in die Kinos. Schon jetzt hat der Film in Deutschland soviel von sich Reden gemacht, wie der vierte Indiana Jones und der dritte Star Wars-Film zusammen.
Inglourious Basterds handelt von jüdischen GI´s, die hinter den deutschen Linien im besetzten Frankreich soviele Nazi´s wie möglich niedermachen sollen – ob mit Waffengewalt oder mit einem Baseballschläger. Hundert deutsche Skalps am jedem Gürtel, so die Vorderung von Lt. Aldo Raine (gespielt von Brad Pitt). Continue reading „INGLOURIOUS BASTERDS – man darf gespannt sein“

Was sie schon immer über Scientology wissen wollten…

South Park hat Scientology eine Folge gewidmet (South Park Staffel 9 Episode 12 – Trapped n the closet) in der sehr schön die Theorie knapp zusammengefasst wird.

Bei Youtube sind leider nur noch Ausschnitte davon zu finden die sich vor allem auf die Tom Cruise-Verarsche beziehen, wie zum Beispiel dieser hier:

Wer einen Einblick in die Science-Fiction Geschichte, die L. Ron Hubbard sich da ausgedacht hat und mit Scientology überschrieben hat, bekommen möchte, der sollte sich „Trapped in the closet“ nicht entgehen lassen.

Trapped in the Closet findet ihr hier:

Scientology – von Menschenfängern und Menschenrechten

Heute bin ich beim surfen auf eine schöne Seite zum Thema Menschenrechte gestoßen. Ich wollte eigentlich einen Beitrag dazu schreiben, weil ich die Idee und Umsetzung sehr gut fand. Beim zweiten hinsehen kam mir da allerdings etwas spanisch vor.
Es wurde auf die Youth for Human Rights International (YHRI) hingewiesen. Davon hatte ich doch schon irgendwo etwas gehört! Die Seiteninformationen waren recht allgemein und halfen mir nicht weiter, der Link auf die Seite der Youth for Human Rights International (YHRI) half mir da allerdings schon mehr. Die Seite hatte ich schonmal gesehen.

Exkurs

Wenn ich ein seriöses Anliegen habe, dann steht doch einer offenen und deutlichen Kommunikation der Botschaft nichts im Wege, oder? Umgekehrt gefragt, warum verheimliche ich bestimmte Tätigkeiten?

Steuerbetrüger gehen natürlich nicht mit einem Schild durch die Einkaufsstraße „Mein Geld liegt in der Schweiz!“, ein großes Deutsches Industrieunternehmen hat auch keine Werbekampagne mit dem Slogan „Bei uns werden sie gut bestochen“ gestartet, auch Herr Dutroux hatte kein Schild vor der Haustür „Hier können Kinder billig geschädnet werden“ und junge Intzernetnutzer haben allgemein kein Button auf ihren Facebookprofile „Ich bin Raubkopierer“.
Sowas hängt man nicht an die große Glocke, verheimlicht werden häufig rechtswidrige Absichten und Tätigkeiten. Ist ja auch logisch.

Gutes Handeln ist dagegen immer eine Kampagne wert, ob Krombacher Regenwald kauft oder Kraft Foods zusammen mit Rainforest Alliance für nachhaltigen Kaffeeanbau kämpft.

Tue Gutes und Rede darüber.

In der Wirtschaft gibt es sogar ein Label dafür, Corporate Social Responsibility (CSR) heißt das und gehört heute ins Portfolio eines jedes Megakons.

Menschenrechte verteidigen

Auf den ersten Blick scheinen auch Seiten wie www.youthforhumanrights.org oder www.humanrights.com solchen guten Ideen zu sein. Schaut man nach, wer hinter der Initiative steht, kann man unter „about“ lesen:

United for Human Rights (UHR) assists and unites individuals, educators, organizations and governmental bodies to implement the Universal Declaration of Human Rights at local, regional, national and international levels. (www.humanrights.com, Screenshot vom 10. April 2009)

oder

Youth for Human Rights International (YHRI) is an independent non-profit corporation headquartered in Los Angeles, with the purpose to educate people in the Universal Declaration of Human Rights so they become valuable advocates for tolerance and peace. (www.youthforhumanrights.org, Screenshot vom 10. April 2009)

Klingt nicht besonders aufregend, schon gar nicht verwerflich oder wild. Hier werden gute Absichten bescheinigt.
Gibt man United for Human Rights (UHR) oder Youth for Human Rights International (YHRI) bei Google ein, um sich genauer zu informieren, findet man einen Eintrag auf einer Scientology-Seite.
Dort kann man lesen, dass sich auch Scientology für die Menschenrechte einsetzt, denn weit ist es mit den Menschenrechten nicht gekommen. Deshalb setzt sich Scientology auch in Brüssel für den Kampf für die Menschenrechte ein.

Deshalb hat Scientology auch die ganze Stadt dazu eingeladen United for Human Rights (UHR) zu unterstützen und sie weisen unter anderem darauf hin

„UNITED“ is also the name of an award-winning music DVD, produced by Youth for Human Rights International, a Los Angeles based organization with chapters throughout the world, whose purpose is „to educate young people in the Universal Declaration of Human Rights so they become valuable advocates for tolerance and peace.“ (Human Rights Newsforum/ Chruch of Scientology International, Screenshot vom 10. April 2009)

… aber mit welchem Hintergedanken?

Schaut man sich die Google Trefferliste aber weiter an, dann stößt man noch auf einen anderen Hinweise und dort ist zu lesen:

Im Anschluss an die bereits länger bestehende Tarnorganisation „Jugend für Menschenrechte“ („Youth for Human Rights International„) widmet sich Scientology mit der weltweiten Kampagne „United for Human Rights“ weiterhin dem vermeintlichen Einsatz für Menschenrechte. (Projekt Chanology)

Pfui! Wurde ich da etwa hinters Licht geführt? Das vielleicht nicht, zum Glück gibt es das Internet und man kann sich informieren.

Allerdings finde ich es für meinen Teil echt widerlich, wenn eine möchtegern Religion sich auf die Menschenrechte beruft, weil sie in Deutschland nicht als Religionsgemeinschaft anerkannt werden und sich aufgrund der Beobachtung durch den deutschen Verfassungsschutz verfolgt fühlen.

Vom Verfassungsschutz beobachtet

Dabei hat das Oberverwaltungsgericht Münster am 12.02.2008 festgestellt:

… Danach liegen hier aufgrund der vorstehend dargelegten Umstände hinreichend gewichtige tatsächliche Anhaltspunkte für eine verfassungsfeindliche Ausrichtung der Kläger [Scientology Anm. v. mir] im Sinne von § 4 Abs. 1 Satz 1 Buchst. c), Satz 3, Abs. 2 Buchst. a) und g) BVerfSchG vor. (OLG Münster, Urteil vom 12.02.2008 [abs. 327], das Urteil im Volltext)

Dies wird unter anderem so begründet:

Das Vorliegen tatsächlicher Anhaltspunkte ergibt sich, wie ausgeführt, aus dem in der Öffentlichkeit vermittelten Bild der besonderen Relevanz der Kursinhalte sowie der aus der Zielsetzung „einer neuen Zivilisation“ begründeten Annahme, dass Scientology langfristig das Ziel verfolgt, ihre Vorstellungen und Lehren in die gesellschaftliche Ordnung hineinzutragen. (OLG Münster, Urteil vom 12.02.2008 [abs. 329])

Beunruhigend ist darin auch die Passage:

Darunter versteht Scientology einen „geklärten“ Planeten, das heißt eine weltweite Verbreitung und Anwendung der scientologischen Verwaltung, Technologie und Rechtsverfahren sowie des eigenen „überlegenen Gesetzeskodexes“ (vgl. z.B. Texte 42, 43, 45). (OLG Münster, Urteil vom 12.02.2008 [abs. 345])

Und das Gericht stellt weiter fest:

Der Einwand der Kläger, ihr Verhalten sei nicht politisch bestimmt, greift nicht durch. Das Verwaltungsgericht hat zutreffend darauf abgestellt, dass Verhaltensweisen, die auf die Errichtung einer „neuen“ Gesellschaftsordnung zielen, eine „politische“ Zielrichtung im Sinne des § 4 Abs. 1 Satz 1 Buchst. c) BVerfSchG zukommt (vgl. Urteilsabdruck S. 42 unter Buchst. d)). (OLG Münster, Urteil vom 12.02.2008 [abs. 349])

Fazit

Ich such mir meine Human Rights Videos dann doch lieber wo anders! Wenn eine Einrichtung einen „geklärten“ Planeten plant und von einer neuen „neuen Zivilisation“ spricht, wird mir anders. Ich muss dann automatisch an den kleinen GröFaZ denken, der auch gerne „klare Worte“ sprach, was am Ende darauf hinauslief, dass Andersdenkende interniert und ermordet wurden. Vielleicht ist das eine typisch deutsche Assoziation, dann seis drum. Mir macht diese heimlichtuerei jedenfalls Bauchschmerzen, vor allem, wenn man sich dieses Video anschaut:

Eine Organisation die so mit ihrern Kritikern umgeht, scheint es selbst nicht so genau zu nehmen, mit den Menschenrechten.

Mehr zum Thema:

Scientology vs Sweeney