#occupyanything oder „etwas muss sich aendern“

Kategorien: Politik

Die sogenannte „#occupy“-Bewegung protestiert weltweit gegen gesellschaftlich „nicht länger tragbare Zustände“: zu Beginn als spanische Protestbewegung gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit im Land, über New Yorks investmentkritische „#occupywallstreet“-Bewegung bis hin zu der weltweiten diffusen #occupyanything-Kapitalismuskritik vom letzten Wochenende mit gewaltsamen Ausschreitungen in Rom.

Auf der einen Seite protestiert man gegen die gefühlt undemokratische Dominanz eines von außen „nicht mehr“ steuerbaren Teilsystems der Gesellschaft, dem „man“ scheinbar hilflos (#blinder Fleck?) gegenübersteht.
Auf der anderen Seite – als Symbol und Manifestation dieser „Hilflosigkeit“ – „die Politiker“, die diese Bewegung sogleich – instinktsicher wie ein Lemming – mit dem ihnen eigenen programmlosen mediensicheren Aktionismus dankbar umarmen.

In einem scheinen sich alle einig: etwas muss sich ändern. Bei dem, was dieses „etwas“ sein soll, scheiden sich die Geister bereits wieder und die Forderungen reichen von ‚der Kapitalismus oder die Banken müssen weg‘ über ‚ich will ordentlich bezahlt werden‘ bis hin zu ‚ich will einen Job‘.
Einig ist man sich auch dabei, wer den Karren aus dem Dreck ziehen soll, nämlich die Politiker – die können ja bekanntlich mit Geld am besten umgehen. Und man selber kann wieder in Ruhe beim nächsten Schweizurlaub den Pilatus besteigen.

Klar dürfte sein, wer am Ende die Zeche zahlt: nämlich alle. Klar ist auch, wer am Ende die Gewinne einfährt: „die Märkte“. Und das Spiel geht wieder von vorne los.
Das System lässt sich nicht überlisten. Es passt sich an oder geht zugrunde. Aber kein System ist so anpassungsfähig wie der Geld und Kapitalmarkt, dafür sorgt schon der Mensch.

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