Olympia Peking 2022 – „Es waren die elendigsten Spiele von allen“

Endlich sind die olympischen Winterspiele 2022 in Peking, China vorbei. Thomas Bach und das internationale olympische Komitee haben sich demütig der chinesischen Diktatur unterworfen. Die nicht-politischen Spiele, die die Völker zusammenbringen und für Frieden in der Welt eintreten, haben jedes anti-diktatorischen politische Statement vermieden und damit der politisch-imperiale Agenda der chinesischen Großmannssucht die Möglichkeit der freien Entfaltung gegeben. Mesnchenrecht scheinen nichts mit Frieden zu tun zu haben. Frei Meinungsäußerung bringt nach Anischt des IOC wohl keine Völker zusammen. Aber das Geld tut. Vor allem ermöglicht es den IOC-Bonzen zu reisen und ein wohlgenährtes friedliches Leben zu führen. Was in Honk Kong, den Uiguren und womöglich auch demnächst Taiwan passiert, hat mit der Marketing Kampagne Olympia nichts zu tun.

Continue reading „Olympia Peking 2022 – „Es waren die elendigsten Spiele von allen““

Von Rio nach Peking – der Anfang vom Ende von Olympia wie wir es kennen?

Vor fast sechs Jahren fanden in Brasilien Sommerspiele 2016 statt. Moderne Spielstätten wurden aus dem Boden gestampft, 3000 Einwohner von „Vila Autódromo“ vertrieben, man kennt das ja. Benutzt wird davon heute noch eine Turnhalle. Die Kriminalität in den umliegenden Favelas ist zurück. Immerhin scheint es – anders als in Katar – keine 16.000 Tote gegeben zu haben. FiFa ist nicht IOC, oder?

Kommenden Freitag beginnen die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking China.

Wie schon Russland in Sotschi ist auch China klüger, wie viele Menschen „umgesiedelt“ wurden, ist nicht bekannt. Wie viele Uiguren-Sklaven am Bau der Spielstätten geholfen haben, auch nicht. Allerdings wurde bekannt, das China kurzerhand ein Naturschutzgebiet verkleinert hat. 100 Millionen Dollar sollen alleine die Skischanzen gekostet haben.

„In China wurde ein Stück Erde umgedreht“

Hans-Martin Renn, Architekt der Olympia-Schanzen, FAZ

„Es ist wirklich schön hier draußen… Aber zu wissen, wie diese Gegend zuvor ausgesehen hat, macht mich so traurig“

Biathlet Erik Lesser, Instagram-Story: „All das für drei Wochen.“

Die von Chinas Präsident Xi Jinping angekündigten „einfachen Spiele“ werden es mit Blick auf den Minderwertigkeitskomplex der chinesischen Polit-Eliten nicht werden. Das offizielle Budget von rund 3,5 Milliarden Euro hat man wahrscheinlich schon für die PR ausgegeben. Und, um das PR-Desaster um die Tennisspielerin Peng Shuai glattzubügeln.

Freuen wir uns also auf gigantische Spiele zum Wohle der Partei und des IOC. Doch vergessen wir nicht, welche Kosten die Bevölkerung in Russland (40 Milliarden Euro, Winterspiele Sotschi), Brasilien (41 Milliarden Real, 12 Mrd. Euro, Sommerspiele Rio 2016) und China (??? Euro, Winterspiele Peking 2022) tragen müssen, damit es den „Herrschern“ gut zu Gesicht steht und Thomas Bach den Grüßonkel spielen kann.

Wir danken den Sponsoren:
Coca-Cola, Allianz Versicherungen, Atos, Bridgetone, Intel, Omega, Panasonic, Procter & Gamble, Samsung, Toyota, Visa


PS: Vielleicht helfen ja auch wenigstens die Winterspiele in Peking dabei, den Afrikanern Hoffnung zu geben, dass sie nicht über das Mittelmeer kommen müssen. Wie auch immer das funktionieren soll, Herr Infantino.

Fall Peng Shuai: China beauftragt IOC mit der Krisenkommunikation

Thomas Bach leitet die Krisenkommunikation im Fall „Peng Shuai“. Das auf Krisen spezialisierte IOC wurde von der chinesischen Regierung beauftragt, den Karren aus den Dreck zu ziehen.

Peking: Strategisch fragwürdig, weil unglaubwürdig, wurden am Dienstag die Medien darüber informiert, das der oberste IOC-Krisenmanager Thomas Bach ein 30-minütiges Gespräch mit der öffentlichkeitsscheuen schönen Querulantin Peng Shuai geführt hat. Alles sei in Ordnung, Peng Shuai möchte einfach nur etwas Privatsphäre und endlich wieder an einem 21. November in einem chinesischen Restaurant essen. Am 21. November.

Gerüchten zur Folge soll Thomas Bach auch in den nächsten Wochen Alexei Nawalny beim Steine schleppen im russischen Gulag besuchen. Russische Parteimediziner gehen davon aus, das er ihm eine grandiose Fitness attestieren wird. Unbestätige Quellen berichten letzte Woche schon von Verhandlungen zwischen dem IOC und Vladimir Putin in Sotschi.

Die Krisenkooperation zwischen China und dem IOC soll im Dezember auch den FIFA-Krisenspezialisten Franz Beckenbauer mit einbeziehen. Es solle die Vorbereitungen Chinas zur Olympiade in Peking 2022 evaluieren heißt es aus weniger gut informierten Kreisen. Ein vorab durchgestochener Auszug des Abschlussberichts soll den Satz enthalten: „wie schon in Katar habe Franz Beckenbauer auch in Peking keine uigurischen Sklaven gesehen.“
Ob der FC Bayern sich engagieren wird, hängt vermutlich vom Impfstatus von Joshua Kimmich und Serge Gnabry ab.

Alles wird gut!

Mehr zum Thema:

Peng Shuai, chinesische Botschaft genervt von Störfeuer aus Peking

Chinesische Botschaft in Deutschland: ein Schritt vor, drei Schritte zurück, danke Xi.

Muss das nicht nervig sein? Da arbeitet man monatelang an positiver Chinapropaganda und eine Nachricht von zu Hause wirft einen wieder in alte Klischees zurück.

„Peng Shuai: Angebliche Mail von Peng Shuai beunruhigt WTA“

schreibt die Welt

„Verschwundene Chinesin: Mail von Peng Shuai – Tenniswelt besorgt“

titelt die SZ

Die 35-jährige frühere Wimbledon- und French-Open-Doppelsiegerin hatte berichtet, dass sie über 10 Jahre eine unregelmäßige (nicht immer ganz freiwillige) Beziehung mit dem 75-jährigen verheirateten Funktionär Zhang Gaoli gehabt habe und huch, plötzlich war sie von der Bildfläche verschwunden.

Jetzt wurde eine angebliche E-Mail an die WTA verbreitet, in der sie schreiben soll, das es ihr gut gehe. Irritierend auf dem Screenshot ist aber das Cursorsymbol. In welcher E-Mail wird ein Cursorsymbol mit ausgeliefert? Ganz schön plump.

Und da ist es wieder, das Bild von dem totalitären Staat, der keinen Widerspruch duldet, Dissidenten verschwinden lässt und muslimische Uiguren in KZ ähnlichen Gefängnissen hält (ARD).

Da kann die Propaganda der Chinesischen Botschaft noch so viel auf Schönwetter machen…

Mehr zum Thema:

TTIP – Denn sie wissen nicht was sie tun

Am Wochenende waren zwischen 150.000 und 250.000 Demonstranten in Berlin und haben gegen CETA und TTIP demonstriert. Schiedsgerichte, eine Erosion des Verbraucherschutz, Überflutung des Marktes mit genetisch veränderten Produkten, Kürzungen im Sozialwesen und den Verlust von Arbeitsplätzen befürchten die Einen. Einen Boom der Exportwirtschaft, neue Arbeitsplätze und eine Stärkung des Wirtschaftsraums gegen China erhoffen sich die Anderen. Continue reading „TTIP – Denn sie wissen nicht was sie tun“

Grund zur Veranlassung?

„China Says U.S. Naval Ship Broke the Law“ schreibt die Washington Post. Ein amerikansiches Überwachungsschiff, die „USNS IMPECCABLE„, hat sich angeblich den chinesischen Hoheitsgewässer zu sehr genähert.

Nach Angaben des Pentagons in Washington haben fünf chinesische Schiffe versucht, die „USNS Impeccable“ mit „gefährlichen Manövern“ abzudrängen. Zeitweilig hätten sich die chinesischen Schiffe am Wochenende bis auf knapp acht Meter genähert. (faz.net)

Klingt bekannt? Richtig, James Bond hat in „Tomorrow never dies“ ähnliches erlebt. Nur ist dies nicht Fiktion, sondern Realität.

The White House protested Monday what military officials called China’s harassment and aggressive shadowing of a U.S. Navy ocean surveillance ship in international waters Sunday and urged greater respect for maritime law.

Logisch protestiert wird immer, die Frage ist nur wie schon bei James Bond, hat China hier einen Grund zur Veranlassung gesucht, oder waren die Amis wirklich zu weit vom Kurs abgekommen.

So oder so, ob sich Barack Obama über diese neue „Herrausvorderung“ freut, sei dahingestellt.

Mehr zum Thema:

Olympische Spiele Peking 2008 – vorbei?

Na was für ein Glück. Doch was ist geblieben? Monster, Medaillen, und keine Menschenrechte.

Die Wirtschaft geht mit prall gefüllten Brieftaschen nach Hause, China bleibt mit einem Schrank voller Goldmedaillien zu Hause und zwischen 1.5 Millionen und 6037 Chinesen haben ihr zu Hause verloren.

Monster

Des Weiteren bleiben zwei Testosteron geschwängerte Superathleten:

  • Micheal Phelps
  • Usain Bolt

und sonst?

Medaillen

Ein Medaillenspiegel, wie er im Großen und Ganzen zu erwarten war, Doping, vor Doping vor Doping…

Deutschland steht mit weniger Gesamtmedaillen aufgrund der größeren Anzahl von Goldmedaillen einen Platz besser da, als nach Athen.
Die Presse, die ja so für den Kampf gegen Doping ist, beschwert sich über das schlechte Abschneiden der Deutschen in der Leitchtathletik und im Schwimmen. Den beiden Disziplinen, die ja bekanntlich über den Verdacht des Dopings erhaben sind.

Ein Zyniker mag jetzt einwerfen, dass schlechte Platzierungen kein Beweis für sauberen Sport sei. Jan Ullrich könnte vielleicht ein Beispiel sein, das sie hier anführen würden.

Doch die Hoffnung stirbt zuletzt.

Menschrechte

Hoffnung hatten auch viele Menschen. Hoffnung, dass die Menschenrechte eine Chance bekämen, Hoffnung, auf ein kleines bißchen Demokratie, doch diese Hoffnung war schon gestorben, bevor Olympia begonnen hatte.

Einige Zustände haben sich sogar verschlimmert. Es hat ganze 14 Tage gedauert, bis Jacques Rogge endlich sein unvermögen und seine Hilflosigkeit gegenüber den chinesischen Polizeistaat zum Ausdruck brachte. Nicht das daran nach dem Debakel um den Kampf gegen die chinesische Pressezensur noch jemand gezweifelt hätte. Aber Einsicht ist ja vielleicht der erste Schritt zur Besserung.

In London wird man sich sicherlich viel stärker für die Menschenrechte einsetzen!

Und Tibet? Tibet ist egal, niemand kräht mehr nach Tibet.

Mehr zum Thema:

„JEDE Olympiade wird politisch genutzt“

Im Kommentar zum Beitrag „Friedman! Olympische Spiele!“ wurde eine These aufgestellt, die ich voll unterstütze, die mich aber zugleich zu einer genaueren Betrachtung animiert hat.

„JEDE Olympiade wird politisch genutz“

Grundsätzlich sehe ich das genauso. Aber ich denke doch, dass Peking 2008 einen Sonderfall darstellt und darin Berlin 1936 nahezu ebenbürtig ist. Es geht darum, dass ein diktatorisches Regime eine riesige Propagandaschlacht inszeniert und darin (aber auch nur darin) steht China den Nazis in nichts nach.

Sicherlich ist es albern zu behaupten, bei den olympischen Spiele hätte Politik nichts zu suchen. Selbst in Sydney 2000 „lief“ die Politik hoch zum olympischen Feuer – in Gestalt einer Aborigini-Athletin. Zwar Innenpolitik, aber auch Politik. Allerdings können olympische Spiele auch harmlos sein, so zum Beispiel Barcelona 1992 oder Athen 2004 (wenn man mal vom Doping absieht).

Doch, und darin sehe ich den großen Unterschied, Politik ist nicht gleich Politik. Es ist ein Unterschied, ob eine Regierung sportliches „greenwashing“ betreibt und gleichzeitig reihenweise Todesurteile vollstreckt und den Aufstand einer Provinz niederknüppelt. Es ist etwas ganz anderes, wenn zwei Afroamerikaner die behandschuhte Hand gen Himmel strecken und damit auf die Menschenrechtssituation in Amerika aufmerksam machen.

Darin handeln sie nämlich genuin im Sinne der olympischen Spiele – die schon per Definition politisch sind. In den „Fundamental Principles of Olympism (s.11)“ der Olympischen Charta ist unter Punkt eins zu lesen:

„Olympism seeks to create … respect for universal fundamental ethical principles“

Und weiter unter Punkt fünf:

„The goal of Olympism is to place sport at the service of the harmonious development of man, with a view to promoting a peaceful society concerned with the preservation of human dignity.“

Somit ist es ein hilfloser Versuch von Herrn Rogge, den Athleten zu drohen und von „unpolitischen Spielen“ zu sprechen. Umgekehrt wird ein Schuh draus, im Sinne der Olympischen Charta sind die Athleten geradezu „verpflichtet“ die Faust auch in Peking gen Himmel zu strecken und auf die Menschenrechtssituation in China im Allgemeinen und in Tibet im Besonderen hinzuweisen.

Vor diesem Hintergrund relativiert sich auch der „plötzliche“ Protest gegen China, für Tibet. Abgesehen davon, das der kleine Tibetanische Mönch mit seiner Peace-Attitüde mittlerweile eine Pop-Ikone ist und mit seinem Charisma die Massen fesselt, wie Herr Hu Jintao durch seine kalte Propaganda und Staatsreson abschreckt. So steht ein Staat, der die sogenannten „Friedensspiele“ austrägt unter besonderer Beobachtung und den werden andere moralische Ansprüche gestellt.

Ferner haben wir hier ein schönes Beispiel von globalisierter Kapitalismuskritik vor uns. China hat die Spiele bekommen, weil der Westen geil war auf den Markt China. Dies wird den Massen nun um so klarer, da sich die großkotzigen Ankündigungen „… if human rights are not acted upon to our satisfaction then we will act…“ als leere Worthülsen entkleiden (Es sei den Jaques Rogge ist zufrieden mit der Menschenrechtssituation in China).

Somit haben wir es dieses Jahr mit einer doppelten „Entzauberung“ der olympischen Spiel zu tun, sie sind nicht nur „nicht-unpolitisch“, viel schlimmer ist, das diese Spiele, stärker noch Atlanta 1996, durch und durch ökonomisch motiviert sind – der Sport ist nur Mittel zum Zweck.

Auf dieser Seite: