Zum Tode von Ingmar Bergman – Das siebte Siegel

DET SJUNDE INSEGLET – Das siebte Siegel – The seventh Seal

Schweden – 1956 – 96 min. – schwarzweiß – Literaturverfilmung, Drama – FSK: ab 16; feiertagsfrei – Verleih: Constantin – Erstaufführung: 14.2.1962/12.4.1968 ZDF – Fd-Nummer: 10900 – Produktionsfirma: Svensk Filmindustri

Produktion: Allan Ekelund

Regie: Ingmar Bergman
Buch: Ingmar Bergman
Vorlage: nach seinem Theaterstück „Trämalning“
Kamera: Gunnar Fischer
Musik: Erik Nordgren
Schnitt: Lennart Wallén

Darsteller:
Gunnar Björnstrand (Jöns)
Max von Sydow (Antonius Blok)
Bibi Andersson (Mia)
Bengt Ekerot (der Tod)
Nils Poppe (Jof)
Gunnel Lindblom (Stumme)

Das Leid der Kreuzzüge hinter sich lassend kehrt der Ritter Antonius Block nach Schweden zurück. Hier wütet die Pest. Am Strand trifft Ritter Antonius auf den tod, derihn mit sich nehmen will. Der Ritter ist aber noch nicht bereit zu sterben. „Are you prepaired“, fragt der Tod, „My Flesh is afraid, but I am not!“ antwortet der Ritter.
Mit der Herausforderung zu einer Partie Schach gelingt es Block, sich Aufschub zu verschaffen.
So zieht der Ritter – den Tod im nacken – durchs Land, auf dem Weg zu seiner Burg. Er trifft eine Gruppe lebensfroher Gaukler, die mit ihm reisen, kommt durch ein Dorf, in dem eine Hexe verbrannt wird und verhilft seinen Knappen und einer Magd zur Flucht vor dem Tod. Auf dem Weg bleiben nur Trostlosigkeit und Vergehen, doch kein Gott, nichtmals der Satan offenbart sich dem Ritter, einzig der Tod ist allgegewärtig.
Nach langer Reise erreicht der Ritter die heimatliche Burg, er weiß, dass es das Ende ist, die Schachpartie ist verloren. Während des letzten Abendmahls klopft es an der Tür und der Tod holt die Gesellschaft ab, zu ihrer letzten Reise.

Bildgewaltig schreitet der müde Ritter durch eine Welt voll Aberglauben und religiösem Eifer. Dem Tod im Nacken erlebt er auf seiner letzten Reise die bunte Vielfallt des Lebens – Tanz, Folter, Liebe, Verrat und Leidenschaft. Block ist auf der Suche nach einer alles erklärenden Erkenntnis, nach einem Zeichen, nach der Erlösung. Doch selbst der Tod ist nicht in der Lage ihm eine befreedigende Antwort zu geben, er ist nur der Tod und das ist seine einzige Funktion.
„Das Verhalten des Ritters und seines Knappen illustrieren zwei extreme Antwortmöglichkeiten auf die existentielle Sinnfrage. Während der Ritter noch immer auf die Existenz Gottes hofft und dadurch einen Lebenssinn erhielte, während Block also an der Gottesidee als Sinngebung festhält, ist der Knappe Jöns zum zynischen Atheisten geworden, der sich angesichts der menschlichen Grausamkeit und des sinnlosen Leidens auf der Welt einen Gott nicht mehr vorstellen kann.“ (Kai Raabe in: Metzlers Filmlexikon).
„Das Paradox besteht darin, daß Bergman in diesem Film die Unmöglichkeit formuliert, nur mit Metaphysik die Sinnfragen des Lebens beantworten zu wollen.“ (Franz Ulrich in: Spuren des Religiösen im Film).
Ingmar Bergman erhielt für diesen Klassiker des Films neben vielen anderen Auszeichnungen die goldene Palme in cannes.

Weitere Links zum Film „Das siebte Siegel“:

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