Im Januar hat Die Zeit mit „Rhetorik der Macht“ einen lesenswerten Artikel über Peer Steinbrück und Angela Merkel geschrieben. Adam Soboczynski beschreibt darin, wie sich Angela Merkel vor klaren Aussagen drückt, abwartet und dann die Mehrheitsposition übernimmt, während „Klare Kante“ Steinbrück durch seine klaren, manchmal überstürzt wirkenden Aussagen gerne mal in einen Fettnapf tritt.
Passen zu diesem Artikel brachte Ralf Stegner, Landesvorsitzender der schleswig-holsteinischen SPD, heute morgen im Deutschlandfunk eine schöne Metapher an:
„Ich bin mit Peer Steinbrück wirklich nicht in jedem Punkt einer Auffassung. Aber wenn der den Finger in die Luft hebt, dann will der die Richtung anzeigen. Wenn Frau Merkel das macht, dann will sie den Wind testen.“
Den Beweis für die Richtigkeit dieser Behauptung brachte die aalglatte Kanzlerin vor zwei Tagen selbst, als sie, nachdem ihr Beendigungsminister vortags die NSA-Affare wiederholt für beendet erklärte, nach Wochen des Schweigens erklärte:
Man müsse den Diensten sagen: „Ihr seid nicht außerhalb der demokratischen Rechtsordnung, sondern Ihr seid auch dafür verpflichtet, so weit dass Eure Arbeit zulässt, bestimmte Dinge auch transparent zu machen“, so Merkel. (SPON)
Als ob dies schon immer ihre Position gewesen sei und nicht etwa eine Forderung der Opposition. So macht man Politik heute… #nicht!
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