Die „verstehende Soziologie“ Gerhard Schulzes geht in eine neue Runde: Nach seinem populär gewordenen Befund der „Erlebnisgesellschaft“, erklärt Uwe Justus Wenzels mit einem kurzem Blick zurück, gehe es nunmehr um die Konstellation der Ideen vom „Können“ und vom „Sein“ in modernen Gesellschaften. Diese beiden allein bestimmten laut Schulzes Kulturdiagnose unsere Existenz, wobei die Idee des „Könnens“, die mit einer Logik der permanenten Steigerung einher gehe, derzeit bestimmend sei. Aber: So geht es nicht weiter. Der Ausweg, den Schulze sich abzeichnen sehe, liege in der Hinwendung zum „Sein“, zur Nutzung all der Spielräume, die wir uns rastlos schaffen. Das passiere von ganz allein und fange damit an, dass uns die ewige Steigerung zunehmend absurd vorscheine: „Die Stunde der Kultur ist gekommen“. So weit, so gut – aber auch so alt, konstatiert Wenzel, und findet Schulzes Bestandsaufnahme ein wenig zu „erbaulich“, ohne den nötigen „Biss des Negativen“. (Perlentaucher)
Gerhard Schulze – Die Beste Aller Welten
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