Jedes Volk sollte den Kanzler bekommen, den es fadient…

und in Deutschland ist das Horst Schlämmer, der Till Eulenspiegel der #btw09 (Bundestagswahl 2009).

Wenn ich heutzutage Politiker wäre, würde ich mich ja schämen. Da kommt so ein abgehalfterter Comedian vorbei und klaut mir mit seiner Kreation eines Politikers den Wahlkampf vor der Nase weg. Sicher, es ist nur Werbung und es geht um einen Film. Doch das interessanteste, spannenste und unterhaltsamste am #btw09 ist doch Horst Schlämmer und nicht Angela Merkel oder Frank-Walther Steinmeier.

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Während wir uns in Kreuzberg das Dekoltee der Bundeskanzlerin gefallen lassen müssen, werden wir auf RTL von einer unsäglichen Fragerunde mit Frank Walter Steinmeier drangsaliert.

Wie erfrischend schlicht und einfach ist das Konzept von Horst Schlämmer dagegen. Man muss sich ja gar nicht groß anstrengen, um die Politiker mit Ring durch der Nase durch die Manege zu führen.

„Schweinegrippe mit uns nicht. Ganz klare Position. Da lassen wir uns auch gar nicht in eine Ecke schieben, wo Sie sagen, wissen Sie nicht. Nein. Ganz klares Nein!“- „Und die zweite Frage, Sie…“ – „Auch Nein. Weil Sie sind kritisch. Und deswegen sage ich Ihnen nein. Neinneinneinneinnein. Nicht mit uns.“ (Horst Schlämmer Pressekonferenz, Deutschlandradio Kultur)

Die Zutaten sind denkbar einfach, ein „Schätzeken“ hier, ein „weisse Bescheid“ dort und zum Schluss noch ein „Ich hab Rücken“, schon lacht Deutschland. Er bedient sich aller Klischees, die deutschen Politikern seit Jahren vorgeworfen werden und mischt ihre leeren Floskeln neu zusammen.

„Ich versprechen Ihnen heute, dass ich vier Millionen Arbeitsplätze nicht schaffe. Und das können Sie auch gern wörtlich nehmen. Sollte ich es doch wider Erwarten schaffen, können Sie mich abwählen.“ (Horst Schlämmer Pressekonferenz, Deutschlandradio Kultur)

Das ist alles billig? Ja! In der Morgenpost hat Hajo Schumacher ein „deutliches Wort an Horst Schlämmer“ gerichtet und ist mit seiner „Beschimpfung“ („Sie sind ein Großmaul“) gleich mit auf den Zug aufgesprungen. Er wird kritisiert, dass es in Deutschland Menschen mit echten Problmen gäbe, die Horst Schlämmer völlig egal seien, weil er nur an seine Kinokarten denkt.
Schumacher macht den lustigen Vorschlag, dass, wenn er „Kochonnes“ hätte, Horst Schämmer eine richtige Partei gegründet hätte und richtige Unterstützer gesucht.

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Hab ich das etwas verpasst? Hat er das nicht?

18% der Bundesbürger – hauptsächlich aus der Altergruppe zwischen 18-29 Jahren – können sich vorstellen, HSP/Horst Schlämmer zu wählen. Er ist somit der Möllemann der btw09.

Wenn es jemanden gibt, der die Wähler nicht ernst nehmen, dann sind es die Politiker. Horst Schlämmer gibt ihnen dass, wofür er da ist, etwas zu lachen, die Politiker geben nur hole Phrasen ab.

Wenn man sich kritisch mit der Figur Horst Schlämmer auseinandersetzen möchte, dann sollte man besser mal den Beitrag im Deutschlandradio kultur kören, als diesen dummen Aussatz von Hajo Schumacher zu lesen.

Jetzt weißte Bescheid, yes week-end!

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