Digital orca over downtown by colink

Der digitale Wochenrückblick KW 08

Welche interessanten Themen gab es in der digitalen Welt in der dritten Februarwoche?

  1. Facebook kauft Whatsapp für 19. Mrd US Dollar
  2. Project Tango: Neues Google-Smartphone scannt Umgebung in 3D
  3. Linkedin öffnet sein Blog-Feature für alle Nutzer
  4. Kann Twitter Massenproteste vorhersagen?

Facebook kauft Whatsapp für 19. Mrd US Dollar

Jeder hat es vermutlich irgendwie mitbekommen, Facebook hat den mobilen Messaging Dienst Whatsapp und seine 450 Miollionen weltweiten Nutzer gekauft. Google hatte zuletzt 10 Milliarden Dollar geboten, aber Facebook bekam den Zuschlag für 19 Milliarden Whatsapp steht allerdings schon lange in der Kritik von Datenschützern. Laut Datenschutzbeauftragten hat WhatsApp Zugriff auf Mikrofon, die Fotos und Standortdaten und überträgt diese Informationen an amerikanische Server. Da Facebook es mit dem Thema Datenschutz ebenfalls nicht so genau nimmt, kommen sich hier zwei Datenkracken unangenehm nahe. Wer das umgehen will, kann – wie 200.000 andere in der Nacht von Donnerstag auf Freitag – zum Beispiel auf das als sicherer geltende Threema umsteigen.

Project Tango: Neues Google-Smartphone scannt Umgebung in 3D

T3N berichtet, das Google sich eines neuen Innovationsthemas angenommen hat. Der Suchmaschinenriese hat ein neues Smartphone vorgestellt, das mit 3D-Sensoren ausgerüstet ist, um räumliche Tiefe und Bewegungen zu erfassen. Das Gerät soll das sogenannte 3D-Mapping beherrschen, welches das Aufzeichnen der Umgebung ermöglicht. Der Prototyp sei schon fertiggestellt. Aktuell sucht Google 200 Entwickler, die Interesse haben, das Gerät für eine sinnvoll Anwendung zu verwenden.

Project Tango: Das Smartphone der Zukunft kann Raum und Bewegung wahrnehmen
Project Tango: Das Smartphone der Zukunft kann Raum und Bewegung wahrnehmen

Linkedin öffnet sein Blog-Feature für alle Nutzer

Nach dem Kauf des News-Readers Pulse verfolgt Linkedin sein Strategie, sich als Content Plattform zu etablieren, konsequent weiter. Wie Social Media B2B berichtet, wird jetzt das Blog-Feature, das bisher nur 500 ausgewählten Influencern zur Verfügung stand (z. B. Suze Orman oder Richard Branson), phasenweise über die nächsten Monate an alle Nutzer ausgerollt. Die nächsten 25.000 Nutzer bekommen jetzt die Möglichkeit innerhalb ihres Profils ausführliche Beiträge zu ihren Fachthemen zu publizieren und zu verbreiten.

Kann Twitter Massenproteste vorhersagen?

Trends abzulesen ist eines der großen Potentiale, das Analysten in Social Media,  insbesondere in Twitter, sehen. Bereits heute soll sich über Twitter nach dem ersten Wochenende ablesen lassen, ob ein Kinofilm ein Blockbuster wird oder nicht. Aber gilt das auch für andere Ereignisse?
Technology Review berichtet
jetzt, das Nathan Kallus vom Massachusetts Institute of Technology in Cambridge ein Modell entwickelt hat, wonach Aussagen über zukünftige Ereignisse mittels Social Media getroffen werden können. Er untersuchte Daten von Recorded Future, einem Unternehmen aus Cambridge, die relgemäßig 300,000 Webquellen in sieben Sprachen sammelt.

“We find that the mass of publicly available information online has the power to unveil the future actions of crowds,”  (Nathan Kallus)

Technology Review - Can Twitter Predict Major Events Such as Mass Protests?
Technology Review – Can Twitter Predict Major Events Such as Mass Protests?

Kallus hat hierzu die Daten der durch die Entmachtung Mursis hervorgerufenen Proteste in Ägypten 2013 ausgewertet.

Jetzt muss sich das rückwirkend erarbeitete Modell von Kallus nur noch an einer echten Prognose über zukünftige Ereignisse beweisen. Aber wie will man etwas finden, wenn man nicht weiß, wonach man suchen solls :-)?

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Der digitale Wochenrückblick KW 07

Welche interessanten Themen gab es in der digitalen Welt in der zweiten Februarwoche?

  1. Twitter testet an Facebook und Pinterest orientiertes Redesign
  2. Klickfarmen haben Facebooks Anzeigensystem aus den Angeln gehoben
  3. Die Social Media Scoring Plattform Klout wurde für 100 Millionen Dollar verkauft
  4. Facebook führt neue Genderbezeichnungen ein
  5. Flickr Mitbegründer Stuart startet mit „Slack“ einen neuen Messaging Dienst Continue reading „Der digitale Wochenrückblick KW 07“

#Aufschrei – mehr als ein Sturm im Wasserglas? #update

Mit „der spitze Kandidat“ haben Franziska Reich und Andreas Hoidn-Borchers im Stern den Finger in eine Wunde gelegt, die die Gesellschaft seit Jahren mit viel Mull bedeckt. Eigentlich möchte doch niemand über den Sexismus sprechen, den Frauen in unserer Gesellschaft ausgesetzt sind. Rainer Brüderle hat gerade das „Pech“, stellvertretend für eine Vielzahl von „Herren“ an den Pranger gestellt zu werden, die einen Po, eine Brust und die dazugehörigen Zoten als zum feinen Ton gehörend ansehen. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs. Continue reading „#Aufschrei – mehr als ein Sturm im Wasserglas? #update“

Social Media – Cocktail Party und Discobesuche

Im Dezember 2008 hat Seth Godin auf einer Social Media Konferenz zwei schöne Statemens über grundlegendes Social Media Verhalten ab. Beide Statements ergänzen die Cocktail- und die Discoregel, die ich im Folgenden ausführen möchte.

Cocktail Party Regel

Die Cocktailregel habe ich von Socialmediatoday, wo Drew McLellan schrieb:

Imagine we meet at a cocktail party and strike up an initial conversation. As soon as we introduce ourselves, I begin talking. And talking. And talking. The topic? Me. And then a little bit more about me. For some variety, I then tell you some great stories….starring me. You’d be running for cover in about 5 minutes, wouldn’t you? No matter how fascinating I am. (The cocktail party rule of social media)

Eine einfache, einprägsame Regel, doch leider laufen „da draußen“ im Web 2.0 sehr viele Gäste herum, die nichts spanenderes zu erzählen haben, als über sich selbst. Das Problem: Es geht bei Social Media nicht darum, sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen, sondern mit Menschen in Kontakt zu treten, sich auszutauschen, zu interagieren. Continue reading „Social Media – Cocktail Party und Discobesuche“

Die Kraft des Absurden oder mit Followern Traffic generieren

Chris Brogan hat kürzlich darauf aufmerksam machen wollen, wie albern der Twitter-Kampf um Follower und die Industrie drum herum ist. Er schrieb zwei Beiträge Get More Twitter Followers TODAY und 10 – no 4!! – Days to Become a Social Media Expert.

Während der erste Artikel allgmein bekannte Twitterregeln enthielt – also kein mystisches Twitter-Kung-Fu – nahm er im zweiten Artikel 27$ Social-Media-Ratgeber und die sogenannte Social-Media-Experten auf den Arm. Das Ergebnis?

Chris´Blog verzeichnete ungefähr 6.500 Views für den ersten und 5.200 Views für den zweiten Artikel.

Am Tag der Veröffentlichung des „Social-Media-Experten“-Artikel erreichte er ein Allzeithoch seiner Blogstatistik.

Was lernen wir daraus? Nicht wirklich viel, außer, dass man mit „Get-Follower-Ratgeber“-Tweets viel Traffic auf seinen Blog lenken kann. Aber auch das überrascht wenig, denn die Tweets a la „more Followers for Free“ kreuzen immer noch zahlreich jede Wall.
Die Frage nach Qualität statt Quantität wird Twitter so lange beschäftigen, bis ein Rankingtool einen Algorythmus gefunden hat, der mehr misst als die Anzahl der Follower.

Ich habe Anfang Juli selber ein Tool benutzt – weniger mit Absicht, eigentlich suchte ich nach einem Tool zu Followerveraltung (man sollte eben lesen, wo man sich einloggt) – am Ende hatte ich innerhalb von zwei Stunden meine Followerzahl von 867 auf 1367 gesteigert.
Nicht das ich mit darüber grämte, aber dann hab ich doch mein Passwort geändert, sonst säß ich jetzt wahrscheinlich auf 2000 neuen SPAM-Accounts.

Mehr zum Thema:

Twitter Inside – Ein paar interessante Zahlen

Sysomos hat im Juni neue Twitterzahlen veröffentlicht. Hier ein Überblick über die wichtigsten Kennzahlen.

Wachstum

Das Twitterwachstum verlangsamt sich. Die Wachstumsrate sank im April gegenüber der vom März um 3%-Punkte von 22,7% auf 19,7%

Nach den USA verzeichnen Großbritannien, Kanada und Australien die größten Zuwächse bei den Neuanmeldungen. Deutschland liegt nach Brasilien mit insgesamt 1,51% der Twitteruser auf Platz 6.

Staat und Stadt

Während Kalifornien der größte Twitter-Staat innerhalb der USA ist, liegt New York vor L.A.; die beiden größeten nichtamerikanischen Twitter-Städte sind London und Paris.

Friend and Follower

92,4% der Twitter User folgen weniger als 100, 97,8% folgen weniger als 400 Twitter-Usern.

Nur 0,94% Tweeple folgen mehr als 1000 Usern.

93,6% haben weniger als 100 Follower, 98% weniger als 400 Follower.

Nur 0,68% haben mehr als 1.000 Follower.

Interessant ist das durchschnittliche Verhältnis. Bis 150 Followern folgen die meisten Nutzer auch 150 Usern. Danach kippt das Verhältnis: wer z.B. 950 Usern folgt, hat in der Regel nur 530 follower (Dieses Verhältnis dürfte durch die große Anzahl von Spam-Accounts entstehen.)

Tweet-Aktivität

Je mehr Follower, desto mehr Tweets – nicht verwunderlich. Ab 1.000 Followern steigt die tägliche Tweetrate von 3 auf 6 pro Tag; ab 1.750 steigt sie sogar auf durchschnittlich 10 Tweets pro Tag.

85,3% der Nutzer twittern weniger als einmal täglich (50,4% haben ihren Status in den letzten 7 Tagen nicht upgedated). Dagegen twittern 1,13% der Nutzer mehr als 10 mal pro Tag. Hier spielt sicherlich der Umstand eine Rolle, dass viele Nutzer nur lesen und nicht schreiben (21% der Nutzer haben noch nie einen Tweet verschickt), aber sicherlich auch, dass nicht jeder Account noch wirklich genutzt wird.

Nach diesen Zahlen liegt es nahe, dass eine kleine Gruppe von Nutzern, den meisten Content generieren. 5% der Nutzer generieren 75% des Inhalts.

Iphone

Während Deutschland bei den Gesamt-Twitternutzern mit 1,51% auf Platz 6 liegt, liegt es bei den Iphone-tweetenden mit 3,62% auf Platz 3.

Sozialstatistik

53% der Tweeple sind weiblich, 47% männlich.

Weltweit sind die Tweeple jung: 31% sind 19 Jahre oder jünger, 35% sind zwischen 20-24.

65% derTweeple sind jünger als 25 Jahre alt.

Nur 8% sind älter als vierzig Jahre.

Mehr zum Thema:

Sysomos: Inside Twitter

Update: Qik ist das neue Twitter?

Twitter kommt bei „den Jugendlichen“ nicht an. Warum? Vielleicht weil es zu textlastig ist und man lesen muss, viel lesen. Auch wenn es nur 140 Zeichen sind, aber es sind eben verdammt viele Tweets…

Für „die Jungend“, die mit MTV aufgewachsen ist – und ich meine nicht MTV mit 15 oder 18, ich meine MTV mit 5 – gibt es aber auch Twitter für Videophile: Qik

Qik - Twittern für Videophile

Auf Qik lädt man seine Handy-Videos hoch, wie Twitpics bei auf Twitter. Ob das cool ist, oder ein neuer Hype werden kann? Keine Ahnung!

Der Status sind hier nicht 140 Zeichen, der Staus sind Filmsequenzen, kurz, manchmal in unglaublich schlechter Qualität und oft völlig überflüssig oder peinlich. Trotzdem liefern die Filme Einblicke in fremde Welten – eine spontane soziale Peepshow für alle, die lieber sehen als lesen.

Die große Front der Kulturpessimisten wird sicherlich wieder das Ende des Abendlandes provezeien und zeter & mordio ob der Trivialität des Contents schreien.

Nichts desto trotz kann ich mir vorstellen, das die „Generation Handy“ es geil finden wird.

PS: A pro pro trivial, warum ist eigentlich Vodafone noch nicht auf Qik?

Das Trilogy-Meter

Passend zu Oscar-Nacht hier ein kleines Fundstück von danmeth.com (gefunden bei Veronica Belmont über the tech news blog durch einen Tweet von @styletime).

Das Trilogy-Meter
Das Trilogy-Meter

Das Trilogy-Meter ist ein Vergleich der populärsten Hollywood-Trilogien. Danmeth.com hat die Filme nach seinem persönlichen Vergnügen bewertet..
Strukturell würde ich den meisten Einschätzungen folgen. Mad Max 2 war auch für mich der Beste, ebenso Alien 2, Matrix 1 und Terminator 2.

Rocky, Superman und Rambo sind generell gar nicht mein Ding, deshalb hier für mich vollig überwertet. Lord of the Rings hingegen ist meiner ansicht nach völlig unterbewertet, ebenso Batman.
Aber innerhalb der Trilogie gefällt mir die Bewertung sehr gut, wie ist es mit euch?