Zum Tode von Bundespräsident a. D. Dr. Richard von Weiszäcker

Am 31.1.2015 verstarb der deutsche Bundespräsident a. D. Dr. Richard von Weiszäcker. Mit fünf oder sechs Jahren bin ich einmal im Grundewald in ihn hineinglaufen, als er mit Karl Carstens im Grunewald wandern war. Das Sicherheitspersonal war in heller Aufregung, Herr von Weiszäcker und Herr Carstens waren geradezu tiefenentspannt und hatten ein paar nette Worte für mich übrig (Laut Zeugenaussagen :-)). Auch wenn ich mich kaum noch daran erinnere, war ich von dem Auftreten von Herrn von Weiszäcker immer wieder beeindruckt. Dies lag vor allem daran, das er als Politiker eher der feinen französischen Küche, als einem pfälzer Saugmagen entsprach. Continue reading „Zum Tode von Bundespräsident a. D. Dr. Richard von Weiszäcker“

#JeSuisCharlie, Charlie Hebdo

Am 7.1.2015 haben drei Radikale die Redaktion des französischen Satiremagazins Charlie Hebdo gestürmt und 12 Mitarbeiter getötet. Diese Tat hat weltweit einen Sturm der Empörung, des Mitgefühls, der Trauer und der Wut ausgelöst und leider dumpfen Nationalisten eine weitere Plattform geboten.

Vermutlich haben die Charlie Hebdo-Attentäter den isalmischen Gemeiden in Europa viel mehr geschadet, als der europäischen Demokratie. Die nächsten Opfer werden weder eine ähnliche Anteilnahme, noch eine ähnliche Öffentlichkeit erhalten. Hier wird eine Moschee brennen, dort eine Schlägerei stattfinden und alle schauen weg – wir christlich-zivilisierten Europäer sind so.
Xenophobe Nationalisten wie Marie Le Pen oder besorgte Brandstifter wie der AFD Vize Alexander Gauland und Landeschefin Frauke Petry reiben sich die Hände und sehen sich mit den ewig Gestrigen von #PEGIDA in ihren Anliegen „bestätigt“.

Wie stark „unsere“ Demokratie wirklich ist, zeigt sich nicht an den heutigen Titelseiten mit Charlie Hebdo-Karrikaturen, sondern wird sich im laufenden Jahr im Zusammenleben der „aufgeklärten“ Europäer mit den islamgläubigen Mitmenschen zeigen. Und ich denke, da müsste diese „Demokratie“ noch etwas in die Muckibude gehen, um wirklich stark zu werden.

Hier eine kleine Übersicht der Reaktionen…

Heiko Maas und der Google Algorithmus

Heiko Maas (SPD), der deutsche Justizminister, hat diese Woche Überlegungen dazu kommuniziert, von Google die Offenlegung seines Algorithmus zu verlangen. Man wartete im Folgenden jedoch vergebens auf die Forderung, Coca Cola solle seine Zuckerformel veröffentlichen oder Mercedes die neusten Daten seiner Elektromotor.

Noch letztes Jahr verkündete Kanzlerin Merkel (CDU), das das Internet – nach 24 jährigem Bestehen – immer noch Neuland sei. Ein Jahr später hat Heiko Maas dies eindrucksvoll belegt. Für die deutsche Politik ist das Internet nach 25 Jahren immer noch Neuland. Vermutlich glaubt man dort immer noch, das es sich beim Internet nur um einen Trend handelt.

Das heute mit Alibaba für schlappe 90$ pro Aktie an der New York Börse ein chinesisches Internetunternehmen den teuersten Börsengang der Geschichte hingelegt hat, wir in Berlin vermutlich auch als ein temporäres Phänomen gesehen. Allerdings bemüht sich die Bundesregierung ja.

2010 hat Kanzlerin Angela Merkel eine Internet-Strategie angekündigt. 2013 wurde mit Gesche Joost sogar eine Internetbotschafterin installiert. Da verwundert es dann auch nicht, wenn im Sommer dann endlich – nach 4 Jahren – die Internet-Strategie der Bundesregierung vorgelegt wird. Danke Frau Jo… oh! wie? Frau Joost war gar nicht beteiligt? … wer? Herr de Maiziere, Herr Maas, Herr Gabriel… geballte Internetkompetenz also!

Hach Gott, zum Glück wird Günther Oettinger jetzt in Brüssel Internet-Kommissar. Vermutlich stellt er als erstes den Antrag, die Leiche von Steve Jobs zu exumieren, um hinter das Geheimnis seines Erfolges zu kommen.

 

Markus Lanz und Klaus Wowereit zum Flughafen Berlin Brandenburg #BER

Markus Lanz fühlt Klaus Wowereit auf den Zahn #BER

Eigentlich ist es ja nicht lustig und es ist schon ganz schön alt, aber irgendwie ist es das ja doch lustig :-).

Markus Lanz fühlt Klaus Wowereit auf seine ganz unnacharmliche Art auf den Zahn und bringt Klaus Wowereit dabei zum Thema Flughafen Berlin Brandenburg (#BER) ganz gehörig zum schwitzen. Fast bekommt Lanz ihn am Ende auch, doch Klaus Wowereit ist ein Fuchs und lässt sich von Markus Lanz natürlich nicht so einfach aufs Gladeis führen, die alte Ölsadine, die Schmierige 😉

Ein paar Großkopferte hat es schon erwischt, Uli Hoeneß bekommt 3,5 Jahre, Ingolf Deubel bekommt 3,5 Jahre. Da stellt sich die Frage, was bekommt Stefan Mappus, was bekommt Klaus Wowereit?

Wonderful Life – Kinderpornographie, Regierungspolitiker und möglicher Geheimnisverrat

Es ist auch völlig richtig, das bei einem Politiker, der von möglichen Ermittlungen gegen ihn Wind bekommen hat, daraufhin eine wichtige Auslandsreise antritt, nachdem er noch ausrangierte Computer umweltfreundlich zum Recycling gebracht hat, weiterhin die Unschuldsvermutung gilt! So jemand kann sich gar nichts zu schulden kommen haben lassen!

Angeblich ist ja auch das Betrachten von nackten Kinderkörpern gar nicht strafbar in Deutschland!

Immerhin wissen wir jetzt, was IM Friedrich wichtiges zu tun hatte, als er sich nicht um den NSA-Skandal kümmern konnte. Er musste seinen Politikbuddies den neusten Witz über den albernen Versuch, gegen einen Regierungspolitiker eine Untersuchung wegen Kinderpornographie einzuleiten, erzählen. Man, müssen der Gabriel und der Thomas und der Frank gelacht haben!

Mutti sehen wir eh erst wieder, wenn ein Richter ein Urteil gesprochen hat. Dann kann sie IM Friedrich ihr vollstes Vertrauen aussprechen.

Wir machen weiter mit Musik…

Mehr zum Thema:

 

Das Gegenteil von gut, ist gut gemeint - Blumentopf

Von Babos und Chabos und so…

Es ist Wahlkampf. Dieser banale Satz ist im Grunde eine dauerhafte Zustandsbeschreibung Deutschlands. Irgendwo ist immer Wahlkampf. Gerade ist Wahlkampf in Bayern. Und die Bayern sind ja immer für einen „dollen Otto“ gut – wie man bei uns in Westfalen so schön sacht. Star-Komiker ist diesmal nicht seine Hochwohlgeboren, die bayrische Hoheit Horst von und zu Seehofer, sondern einer seiner Vasallen: der Kommunalwahl Kandidat Fabian Giersdorf. Verschiedene Medien berichten, dass der 23-jährige  Jungpolitiker sein Wahlplakat mit dem eingängigen Popsong-Titel „Chabos wissen, wer der Babo ist“ schmückte.

via schleckysilberstein.com

Azzlak – ein Verweis auf die multikulturelle sozialstruktur Deutschlands

Nach eigenen Aussagen wollte der Jungpolitiker mit dieser Zeile seine Nähe zur deutschen Jugend zeigen. Der kryptische Ausspruch „Chabos wissen, wer der Babo ist“ hat durch einen Pop-Künstler namens „Haftbefehl“ Verbreitung gefunden und bedeutet soviel wie „Die Jungs wissen, wer der Chef ist“. Die verwendeten Wörter Chabo und Babo entstammen dem Azzlack einer Abspaltung des Neudeutschen, das auf die multikulturelle Struktur der deutschen Gesellschaft referiert.

So unterstützenswert der Wunsch nach mehr Kundennähe in der Politik auch sein mag, so sehr scheint Fabian Giersdorf hier in seiner bayrischen Natur des unüberlegten Wortes über das Ziel hinaus geschossen zu sein. Der Pop-Künstler „Haftbefehl“ mag zwar ebenfalls durch seine Jungendnähe bekannt sein, jedoch zählt sein literarisches Schaffen nicht gerade zu den Vorzeigewerken der Jugendkultur. Als Beleg seien hier einige Ausschnitte aus dem obengenannten Liedgut des Pop-Künstlers genannt (Der Autor des Beitrags entschuldigt sich für die Wortwahl, die für Jugendliche unter 21-Jahren nicht geeignet scheint) :

„Dein Yokuzuna-Sumo ficke ich mit ’nem Pushkick“
„Was los, du Hurensohn? Komm wieder, wenn du Luft kriegst.“

Hat der politische Kandidat sich damit aus dem Wahlkampf gekegelt? 

Dorothee Bär - Chabos wissen - Fabian GiersdorfNachdem sich der amtierende Babo der CSU in Bayern, seine Hochwohlgeboren, die bayrische Hoheit Horst von und zu Seehofer durch eine extrem schlechte Performance in den bundesdeutschen Koalitionsverhandlungen, bei der alle CSU-Minister downgegradet wurden und der peinlichen „wer betrügt, der fliegt“-Kampagne selbst zum Abschuss freigegeben hat, mag die zweite Reihe bereits mit den Hufen scharren.
Der Versuch von Dorothee Bär, einen neuen Nachfolger von Horst Seehofer ins Rennen zu bringen (Als Beleg siehe Foto zur linken) ist jedoch fehlgeschlagen. Allerdings ist Fabian Giersdorf noch jung und kann warten. Mit dem Plakat hat er eine Schlacht verloren, aber nicht den Krieg.

Angeschlagen scheint hingegen die Strippenzieherin selbst, weiß doch jeder soziologisch geschulte Sprachwissenschaftler, dass es in der patriachal geprägten Azzlack-Kultur keine Baba gibt, sondern nur immer einen Babo

Letztendlich muss man den Schachzug als verunglücktes, schlecht vorbereitetes Gefecht ablegen, das außer medialer Aufmerksamkeit und digitaler Häme wenig gebracht hat.

Zusammenfassend kann man es vielleicht nicht besser ausdrücken, als die wunderbaren Wortakrobaten Blumentopf aus Freising, die sich einer jugendadequateren und intelligenteren Ausdrucksform bedienen, als es der oben genannte Künstler populärer Jugendkultur vermag. Grooven sie bitte jetzt…

 

Bundestagswahl 2013: Die Merkelraute

Und wieder ein Fettnapf? Nachdem Ronald Pofalla Dinge beendet hat, zeigt die CDU mit der Mekrelraute, wessen geistes Kind diese Partei wirklich ist, oder welcher Geist sich dahinter verbirgt. „So lacht das Web über die Merkelraute!“ schreibt Meedia. Fast sieht es so aus, als ob Scholz & Friends oder Jung van Matt hinter den letzten Kampagnen der CDU stecken. Ganz in der den Agenturenen eigenen 90er Jahre Philosophie „Auch schlechte PR ist gute PR“.

Wobei, schon Luhmann hatte auf den Umstand Exklusion ist Inklusion hingeweisen. Also wirkt auch Satire über die CDU in irgendeiner Form für die CDU. Aber sollte man deshalb aufhören, sich so köstliche Werke wie die des Rauten-Tumblrs anzuschauen? Ich denke nicht und somit hier meine Favoriten: Continue reading „Bundestagswahl 2013: Die Merkelraute“